BassMafia

Hintergründiges


Nein, sicherlich geht es hier nicht um organisiertes Verbrechen, Erpressung oder Menschenhandel: Die "BassMafia" war zunächst nur eine Idee - auf den Namen bin ich über die Kölner Saxophon Mafia gekommen, eine Gruppe von Saxophonisten, die gemeinsam wirklich tolle Musik machen.

Auch mein Ziel ist es, wirklich tolle Musik zu machen oder wenigstens doch mit meiner Bass einen Beitrag dazu zu leisten. Im Gegensatz zu den Pipern, die ja in der Band immer die Möglichkeit haben, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu fördern, haben die Drummer der Bass Section, also Bass und Tenor, jedoch häufig ein eklatantes Problem: Sie sind allein! Es wird Output verlangt, aber wo bleibt der Input? 

Blicke ich auf den Weg zurück, der hinter mir liegt, dann muss ich feststellen, dass es vor allem die Workshops waren, die mich in Richtung Qualität geschubst und so mein Spiel verbessert haben. Die Ratschläge der Lehrer, die Gespräche mit den Kursteilnehmern, und natürlich immer wieder die Beobachtung anderer Drummer, im Kurs, aber auch auf Competitions, waren und sind hilfreich - ich möchte mehr davon: Einmal im Jahr Breuberg ist mir zu wenig!

Die BassMafia soll ein Schritt in diese Richtung sein: Ich möchte Bass- und Tenor Drummer zusammenbringen und miteinander vernetzen, und ich denke, dass dies durchaus und gerade im privaten Raum geschehen kann. Im September 2003 haben wir es hier bei mir erstmals versucht: Eine Gruppe von Bass Drummern aus Deutschland und Holland traf sich zu einem ersten Workshop unter der Leitung von  Maik Reckziegel (Clan Pipers Frankfurt) - die BassMafia I. Im November 2003 folgte dann ein Tenor Workshop an gleichem Ort unter gleicher Leitung. Die Teilnehmer der BassMafia II waren noch begeisterter als die der BassMafia I, und auch Maik war zufrieden weil er feststellen konnte, dass er die Lehrinhalte besser vermitteln konnte als beim ersten Mal: Lehrend lernt der Lehrer...

Bass Drummer in der BassMafia I, Tenor Drummer in der Bass Mafia II:  Das hört sich nun wieder nach Trennung an. Es geht uns schon darum, Bass und Tenor Drummer an einen Tisch zu bringen - nur wollen wir uns nicht gleich bei den ersten Schritten überfordern. Und erstaunlicherweise zeigte sich bei den ersten beiden Workshops, dass wir Bass und Tenor Drummer in Personalunion vor uns hatten: Teilnehmer des Bass Kurses nahmen auch am Tenor Kurs teil... Die Trennung ist also künstlich: Mitte ist nun einmal Mitte! (Hier beziehe ich mich auf den von Tyler Fry geprägten Begriff der "Midsection") 

Worum geht es nun eigentlich bei der BassMafia? Um es noch einmal deutlich zu machen: Es geht nicht um Anfängerunterricht oder darum, erfahrene Drummer noch besser zu machen - es geht darum, Anfänger mit alten Hasen zusammenzubringen,  um so einen Austausch zu ermöglichen, vielleicht sogar eine Art Patenschaft zu stiften...

Selbstverständlich findet eine intensive Auseinandersetzung mit der Musik statt - in Theorie und Praxis - und selbstverständlich werden auch die handwerklichen Aspekte nicht vernachlässigt: Mit gut gestimmter Drum macht eben alles viel mehr Spaß. Und doch und gerade soll es "menscheln", damit über die so entstehenden persönlichen Kontakte der Kurs auch über das Wochenende hinaus wirken kann.

Es versteht sich von selbst, das alles auf möglichst niedrigem Kostenniveau läuft. Wer weiß: Vielleicht werden solche Treffen bald so normal und alltäglich sein wie die Bogenbaukurse bei den traditionellen Bogenschützen.

Die BassMafia III findet vom 23.-25. Januar 2004 in 53332 Bornheim/Rheinland statt, dann wieder als Bass Workshop. Diese Entwicklung gefällt mir besonders: Die BassMafia wandert und kommt zu den Drummern! Und es kommt Rhythmus in die Sache: Ein Kurs pro Drum (Bass/Tenor) pro Quartal garantiert ausreichende Zeit zum Üben - und ausreichenden Hunger auf Neues. Ich hoffe, dass es uns gelingt, diesen Rhythmus zu halten.