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BassCase
Harte Schale - Weicher Kern |
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Mitte November 2003 brachte mir UPS endlich meine neue, heißersehnte Bass
Drum, eine "Hosbilt
28x16 Redwood" ins Haus. Der Karton sah grauselig aus und konnte nur
vorübergehend als Transportbehälter dienen. Schnell stellte sich leider
heraus, das es für die Hosbilt kein passendes Hard Case gibt, es sei den als
extrem teure Sonderanfertigung. Notgedrungen entschloss ich mich also zum
Eigenbau, und diese Aktion hat Anke, mein Herz, zu allgemeinem Nutzen und
Frommen in etlichen ergötzlichen Bildern dokumentiert. Die einzelnen Schritte
mögen auf den ersten Blick chaotisch wirken, zum Ende nimmt das Werk aber Form
an. Ich bitte also bei der Lektüre den geneigten Leser um Geduld: Es lohnt
sich.
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Der erste Entwurf, schnell hingekritzelt. Unschwer zu
erkennen: Eine Käseglocke auf Rädern mit Kantenverstärkung. |
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Was ist die Idee?
Die Trommel soll durch eine zweischichtige weiche Polsterung (Bursa-Prinzip)
gegen leichte Transportschäden (Scheuern etc.) geschützt werden. Gegen
gröbere Misshandlung soll eine solide, harte Kapsel schützen.
Der Transport einer großen Bass Drum ist mühselig: Zwar ist das Gewicht der
Trommel relativ gering, aber ihre Sperrigkeit und die ungünstigen Hebelverhältnisse
beim Tragen verderben den Spaß. Diese Unhandlichkeit sorgt dafür, dass man
auch bei sorgfältiger Handhabung an den unmöglichsten Stellen aneckt. Eine
große Hilfe beim Transport ist eine Sackkarre: Man rollt die Drum, hat leichtes
Spiel und - vor allem - Distanz zur Drum und damit Übersicht. Nachteil der
Sackkarre: Sie nimmt die Drum breitseits auf - und Türen können teuflisch
schmal sein... Aber warum nicht die Vorteile eines Hard Case mit denen einer
Sackkarre kombinieren? Warum nicht Rollen unter das Case schrauben?
Die größte Last trifft nicht die Fläche: Es sind die Kanten, die die
meisten Stöße abfangen müssen. Eine Verstärkung der Kanten macht daher Sinn.
Das Gewicht muss maximal reduziert werden. Minimale Wandstärke macht jedoch
Verstärkungen / Verstrebungen an den Stellen erforderlich, die extrem belastet
sind. Diese Stellen sind, bei obigem Design, der untere Rand und der Bereich der
Tragegriffe. Nicht zu vergessen Form und Funktion: Die Form soll der Schönheit
der Trommel gerecht werden und sich auch harmonisch in meine Umgebung einfügen:
Ein schwarzes Pappmonster ist nun einmal keine Zierde des Wohnzimmers. Bei aller
Schönheit kommt es jedoch letztlich darauf an, dass die wichtigste Aufgabe des
Case der Schutz der Drum ist.
Wir stehen also, wie so oft im Leben, vor der Quadratur des Kreises:
Stabilität, geringes Gewicht, ansprechendes Äußeres: Mal sehen, wie sich das
unter einen Hut bringen lässt...
Definitionen und Materialien:
Die Kiste soll aus zwei Stirnwänden, einer Seitenwand, einem Boden,
zwei Kantenverstärkern ("Bögen"), vier Streben im
Bereich der Wand und zwei Leisten am Fuß der Seitenwände bestehen.
Zusätzlich Verschlüsse, die Glocke und Boden miteinander verbinden sowie
Rollen, auf denen das Ganze bewegt werden kann.
Für die Stirnwände nehme ich 6 mm Pappel-Sperrholz, für den Boden
eine Multiplex Platte. Alle übrigen Teile werden aus 4 mm Pappel-Sperrholz
hergestellt, wobei die Bögen und die Streben doppelt liegen. Zusammen mit der
Seitenwand ergibt sich also in diesen Bereichen eine Gesamtstärke von 3 x 4 mm
= 12 mm. Die Fußleisten liegen einfach, hier ergibt sich also zusammen mit der
jeweiligen Stirnwand eine Gesamtstärke von 6 mm + 4 mm = 10 mm.
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Der ersten Skizze folgte die Ausarbeitung auf einer
Spanplatte: Die Trommel wird aufgelegt, der Umriss abgetragen. Dann
werden sowohl für die BassBag als auch für das BassCase die Maße und
der Materialbedarf ermittelt. Auf diese Werte kann im weiteren
Verlauf jederzeit zurückgegriffen werden.
Vielleicht kann man auf dem miserablen Foto (...aus meiner Hand!)
schemenhaft erkennen, dass der Mittelpunkt der Bass für den Bau des Hard
Case nicht relevant ist: Entscheidend ist, dass das Case ohne Probleme
über die Drum gestülpt werden kann. Relevant ist also lediglich der
größte Außendurchmesser! Da die Hosbilt über ausgesprochen prominente
Tuning Wheels verfügt, verschiebt sich der Mittelpunkt für die obere
Rundung des Case deutlich nach oben. |
Soweit die Theorie, nun die Praxis. Vorweg: Ich werde hier bewusst keine Maße angeben, da ich
das BassCase für meine Hosbilt maßgeschneidert habe: Die Idee (Bursa etc.) funktioniert eben nur, wenn die weiche Polsterung die
Trommel umschmiegt und zwischen Polsterung und harter Schale nur
minimaler Spielraum besteht. Es muss also jeder selbst Maß nehmen.
Erster Schritt: Übertragung der
Maße auf das Holz.
Zweiter Schritt: Aussägen und Schleifen der Stirnwände.
X-Mal hatte ich probiert, wie ich das Holz um die Rundung
bekomme. Wieder und wieder schmiegt sich der Streifen problemlos an.
Dann bitte ich Anke, mal eben schnell ein Foto zu machen. Klar, was
passiert, oder? Natürlich bricht das Holz! |
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...und ärgern, und ärgern!!!
Anke macht ganz fix ein Bild, lächelt zunächst leise dieses göttliche Lächeln - und
lacht dann schallend...
Es ist so herrlich, wenn Anke - in völliger Unschuld - ihrer
Schadenfreude freien Lauf lässt. Allein diese Fähigkeit ist ein
Heiratsgrund! Sie lacht den Ärger einfach weg, man muss mitlachen.
Gut! Fahren wir also morgen in die Stadt und holen neues Holz. |
Mit Hilfe von drei Leisten werden die Stirnwände in
Position gebracht... |
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...und dann wird die Seitenwand aufgenagelt. Nicht, dass ich
falsch verstanden werde: Es sieht auf diesem Bild so locker flockig aus:
So ist es nicht! Das Material ist sperrig und will nicht so, wie ich wohl
will... Natürlich wird die Verbindung nicht durch die Nägel geschaffen: Die
Kanten der Stirnwände sind mit einem
wasserfesten Holzleim ("Ponal Super 3") eingestrichen. Die Nägel sorgen lediglich dafür,
dass das Ganze in Form bleibt und ausreichender Druck im
Verbindungsbereich besteht. Tipp: Jeweils nur den Bereich mit
Leim versehen, der bearbeitet werden soll. Es knistert und knackt mächtig im Gebälk.
An einigen Stellen kommt es auf der Dehnungsseite, also außen, zu kleinen
Materialbrüchen. Ich fürchte schon, dass mir die ganze Konstruktion mit
einem Knall um die Ohren fliegt, aber es gelingt - mit Ach und Krach... |
Die Hilfskonstruktion kann entfernt werden. Man sieht hier
schon sehr deutlich die fassförmige Ausbuchtung der Seitenwand. Damit
hatte ich gerechnet: Das Material ist nicht steif genug. Deshalb die
Überlegung, durch Streben zusätzliche Steifheit einzubringen. |
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Die Seitenwände werden durch Leisten und Klemmen
provisorisch stabilisiert, Spanngurte fixieren die Verleimung. |
Ein Tag später: Die Gurte werden entfernt, die grobe Form
steht. |
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Sofort wird das Case probeweise über die Drum gestülpt:
Passt, wackelt und hat Luft. |
Nächster Schritt: Alle Nägel, die nicht in die Stirnwand
gegangen sind und nun in den Innenraum des
BassCase ragen, werden entfernt: Sie haben ihre Aufgabe erfüllt, die
Verleimung zu sichern, aber nun sind sie von Schaden. |
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Jetzt wird die Schablone für die Kantenverstärkung
vorbereitet. Hier ist natürlich das Außenmaß der Kiste von Interesse:
Es wird auf eine Spanplatte übertragen.
Die Kantenverstärkung soll zweischichtig ausgeführt werden: So kann
einerseits die Form gut geschaffen werden, andererseits aber auch eine
optimale Verbindung von Randverstärkung und erforderlichen Verstrebungen
gewährleistet werden. |
Wie soll die Verbindung von Rand und Strebe aussehen? |
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Ungefähr so: Ineinander greifend. Die Verbindung durch den
Leim wird dafür sorgen, dass die Kräfte großflächig umgesetzt werden. |
Normalerweise lehne ich Spanplatten ab. Aber für diese
Zwecke stellt die Spanplatte das ideale Medium dar: Dieses amorphe Zeugs
lässt alles mit sich machen.
Vor uns liegt eine Konstruktion, die die Formung des erforderlichen
Bogens ermöglicht. Die aufgenagelten Brettchen haben Doppelfunktion: Sie
sorgen einerseits dafür, dass der Rahmen auf die für die Verleimung
optimale Höhe kommt, andererseits sind sie Platzhalter für die später
einzuleimenden Querstreben. |
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Jeder Bogen besteht aus vier Teilen: Zwei kurze gerade
Stücke, ein kurzer innerer Bogen und der große äußere Bogen, der alle
Teile miteinander verbindet.
Die Verleimung der Bögen erfolgt auf der kunststoffbeschichteten
Spanplatte, auf der auch der Entwurf gemacht wurde.
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Setzen auf Mitte... |
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...und einspannen. |
Die Platzhalter wurden mit Alu-Folie belegt, um eine
Verleimung in diesem Bereich sicher auszuschließen. |
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Sieht toll aus, nicht wahr? Scheinbar irrsinnig kompliziert, in
Wirklichkeit aber völlig einfach. Bei diesem Arbeitsschritt habe ich eine
wichtige Beobachtung gemacht:
Die Aufbringung von Leim (Feuchtigkeit) erleichtert das Biegen deutlich.
Beim ersten Bogen gab es noch einen kleinen Knacks, beim zweiten habe ich
dann zusätzlich zum Leim den Außenbogen noch leicht mit Wasser
eingesprüht: Das Resultat war perfekt. Sicherlich hätte sich das Biegen
der Wand deutlich einfacher gestaltet, wenn ich das Holz vorher etwas mit
Wasser eingenebelt hätte.
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Kasperle sieht beim Lösen der Verspannung aufmerksam zu.
Dass sich das Holz wieder in die alte, gerade Form strecken möchte ist
normal und kein Problem: Wir haben ihm eine erste Idee von der Richtung
gegeben. |
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Dieses Foto muss von mir sein: Bei aller Unschärfe erkennt
man aber doch die Aussparung für die Strebe. |
Dottore Punchinello beteiligt sich aktiv beim Schleifen des
Case: Offensichtlich geht ihm das Brummen des Schwingschleifers auf den
Keks.
Mein Kommentar dazu: "Muss er wohl mit leben..." |
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Die Beize. Die Hosbilt ist rot, und das Case soll eine Idee des
Inhaltes vermitteln. Eine wundervolle Erfahrung: Ich habe noch nie gebeizt
und sehe nun, wie durch etwas Farbe das Holz lebendig wird.
Die Beize:
Zweihorn Spritz- und Pinselbeize
Wasser-Alkoholbeize
S 9900/3 Rot
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Die Beize ist getrocknet. Ich probiere, ob der Bogen passt.
Deutlich erkennbar die Aussparungen für die Streben. |
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Nun werden Streben und Bögen geschliffen, ebenso das gebeizte Case.
Aber beim Schleifen besteht ein großer Unterschied: Streben und Bögen werden
auf Form geschliffen (Abb.1 & 2), das gebeizte Case hingegen erfährt nur eine leichte
Rasur (Abb.3): Feuchte ich Holz an ((Wasser, Beize, Lack...), stellen sich beim
Schmirgeln verletzte Zellwände auf. Diese
"Spelzen" rasiere ich durch leichtes drüberfahren mit dem
Schmirgelpapier ab. Auch der erste Lack wird diese Spelzen aufrichten, nun
imponieren diese Spelzen aber als harte Pickel.
Abb.1
Abb.2
Abb.3
Kommen wir wieder zum Wesentlichen: Vor uns liegt die
Verleimung des Case mit Kantenverstärkung und Verstrebung: Ein guter
Zeitpunkt für eine kleine Meditation: Wo mag wohl der Druck wie wirken? Das Resultat dieser Meditation wird eine
skelettförmige Konstruktion sein: Dem von außen zu erwartenden Druck steht von
innen eine solide Struktur entgegen. Die Leisten sind lediglich verkeilt,
können also später problemlos entfernt werden. Auch auf diesem Bild
ist die fassförmige Ausbuchtung der Seitenwand deutlich zu erkennen. |
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Frisch ans Werk! Case, Bogen und Streben werden miteinander verbunden: Durch
Leim... |
...Spanngurte und Leimzwingen. |
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Ausquellender Leim wird sofort mit dem Stecheisen entfernt -
später macht er nur Probleme... |
Es resultiert ein zusammengeschnürtes Bündel, dem
allerdings eine gewisse Affinität zur weich eingehüllten Bass im
Hintergrund nicht abzusprechen ist. |
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Nach der Entfesselung schnell noch die Basis
verstärkt. Die Ausbuchtung der Seitenwand ist erfolgreich beseitigt. |
Der Lack. Ich wundere mich über meinen relativ entspannten
Gesichtsausdruck: Die Lackierung ist - im wahrsten Sinne des Wortes -
atemberaubend! Ich hatte mich für einen Treppen- und Parkettlack
entschieden: Solches Zeug muss viel aushalten. Doch wehe dem, der es
Tag für Tag verarbeiten muss - mir ging es nicht gut danach...
Insgesamt werden drei Schichten Lack im Abstand von je ca. 12 Stunden
aufgebracht. So können sich die Lackschichten nicht nur mechanisch,
sondern auch chemisch miteinander verbinden. Das Resultat: Eine
kristallharte Oberfläche.
Der Lack:
Zweihorn UNOLIT
1K-PUR Treppen- und Parkettlack
UL 9 Seidenmatt
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Als Griff dient ein Stück Seil: Einfach zwei Bohrungen
gesetzt, das Seil durchgeführt und innen an jedem Ende ein Knoten
geschlagen. Es wird wohl klar, warum
an dieser Stelle eine Strebe gesetzt wurde: Dem zu erwartenden Druck beim
Heben soll entsprechendes Material entgegenstehen. |
Wenden wir uns nun der Polsterung zu:
Ich hatte mich für das Bursa-Prinzip entschieden. Das Vorbild für diesen Typ der Polsterung habe ich der Anatomie entlehnt.
Sehen wir uns zum Beispiel ein Kniegelenk an: Die harten Knochen sind mit
weichem Knorpel überzogen, das Gelenk erfährt Führung durch spaltfüllende
und polsternde Menisken (14) und straffe, seitliche Bänder. Das umliegende Gewebe weist
verschiedene "Schleimbeutel" (Bursae) und Spalten auf (5,
10, 19), die mit "Gelenkschmiere" (Synovia)
gefüllt sind und als flexible Verschiebeschichten die
Bewegungsfreiheit des Knies überhaupt erst ermöglichen.
Dass Hart auf Hart auf Dauer Probleme macht, ist bekannt: Ist
der Knorpel verbraucht, wird das Gelenk durch die Reibung der harten
Knochen aufeinander regelrecht zermahlen: Das Krankheitsbild der Arthrose.
Die ersten Hüftprothesen bestanden aus Stahl und waren in Null Komma Nix
verschlissen. Heute wird ein harter Hüftkopf in eine weiche Gelenkpfanne
implantiert, und die Prothesen halten unvergleichlich länger.
Der an anderer Stelle beschriebene Trommelsack arbeitet nach dem Prinzip Hart - Weich
-Hart. Die Idee für die nun beschriebene BassBag flog mir zu,
als ich mit dem Bau eines Hardcase für meine neue Hosbilt schwanger ging und
im Stoffmarkt verschiedene Stoffe befühlte: Plötzlich hatte ich einen Stoff
zwischen den Fingern, dessen "rechte" Seite flauschig weich wie ein Teddybär
war. Der Stoff lag doppelt, die "linken" Seiten aufeinander, und
diese beiden Seiten glitten aufeinander wie
Schmierseife. Die Assoziation "Bursa" war zwingend, und
ebenso zwingend die Umsetzung der Idee: Nehme ich den Stoff doppelt, dann
polstern die weichen Seiten zu den beiden harten Flächen hin, nämlich zur
Trommel bzw. zum Hardcase. Die rutschige Mittelschicht gibt Scherkräften nach
und verhindert so zusätzlich eine Beschädigung der Drum. Es handelt sich hier
also nicht um ein einfaches Hart - Weich - Weich - Hart: Der Abbau von
Scherkräften zwischen den Schichten ist der Clou. |
Sagittalschnitt durch das Knie.
(aus: Kahle, Leonhardt, Platzer:
Taschenatlas der Anatomie) |
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Erneut kommt die Schablone zum Einsatz: Wir erinnern uns,
dass diese Schablone dem Außenmaß der Stirnwand entsprach.: Wir werden
also großzügig zuschneiden!
Der Stoff liegt "links auf links" doppelt auf dem Tisch, mit entsprechender Nahtzugabe wird um die Schablone
herumgeschnitten.
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Wir brauchen zwei von diesen Stirnwandteilen und einen langen
Streifen, der in der Länge exakt dem Außenmaß der Schablone (hier 208
cm) und in der Breite exakt der Breite des BassCase (hier 50 cm)
entspricht - zusätzlich natürlich die erforderliche Nahtzugabe. |
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Nun werden die Stirnseiten mit dem Seitenteil
vernäht. Da meine Nähmaschine vier Lagen Stoff kaum fehlerfrei vernähen
wird entscheide ich mich für die manuelle Naht - auf gut Deutsch: Es wird
mit der Hand genäht. Ich nähe fortlaufend überwendlich, das Resultat
ist eine Matratzennaht. Diese Naht frisst Garn, es gilt daher
ausnahmsweise nicht der Spruch vom faulen Mädchen und dem langen
Fädchen... Als Nahtmaterial benutze ich geflochtenes Nylon, das sonst bei
der Ledernaht zum Einsatz kommt. Dieser Faden ist ungeheuer stabil und
reißfest. |
Der Abschluss ist mir wieder besonders wichtig: Wenn
irgendwo Belastungsspitzen auftreten, dann hier! |
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Die fertige Naht von der "rechten" Seite: Kann man
wohl mit zufrieden sein, oder? |
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Die Polsterung wird probehalber über die Trommel gestülpt:
Passt, wackelt und hat Luft. |
Der nächste Schritt: Die Polsterung wird in das BassCase
gehängt und mit Leimklemmen fixiert. Auf diese Weise kann der Stoff bzw.
der Stoffüberfluss optimal verteilt werden. |
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Und dann kommt der Tacker ins Spiel. Jetzt erweisen sich die
aufgeleimten Leisten als vorteilhaft: Sie geben den Krampen guten Halt. Dass
der Stoff reichlich ist soll mir nur recht sein: Der Deckel lässt sich mit
Polsterung gut über die Trommel stülpen; zuwenig Stoff würde spannen
und so sicherlich Probleme bereiten. Beim Zuschnitt also bitte - wie schon
gesagt - großzügig
vorgehen! |
Auf der Bodenplatte werden einige Leisten angebracht: Die
äußeren als Führung für das Case, die Inneren als Führung für die
Bass. |
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Unter der Bodenplatte werden Möbelrollen montiert. Kasperle
bewundert seinen Herrn: Was der so alles darf im Wohnzimmer... |
Die Bass auf der Bodenplatte. Kasperles fragender Blick
könnte als "Watt nu?" interpretiert werden.
Auf diesem Bild ist noch die erste Polsterungsvariante zu sehen: Die BassBag
in Bursa-Bauweise. Ich habe diese Variante verworfen, weil sie zu
umständlich war: Das Einpacken der Drum war sehr zeitaufwändig, immer
musste die Band auf mich warten.
Die hier in einer aktualisierten Version des ursprünglichen Artikels vorgestellte Polsterung verfügt
über die gleichen Bursa-Qualitäten, aber jetzt muss nur noch der Deckel über die
Trommel gestülpt werden, eine Sache von Sekunden!
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Watt nu? Hochzeit! Bass und Case finden endlich zusammen!
Dottore Punchinello wedelt Beifall. Die Kopfhaltung lässt Rückschlüsse
auf seine Gedanken zu: "Und jetzt zerbeiß ich's!" |
Und dann?
Dann nimmt der Bass Drummer sein BassCase, dass seine Bass Drum
sowohl weich als auch fest umhüllt. Er nimmt das ganze Geraffel und
zieht still vergnügt seiner Wege...
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Fettich! |
Fettich? Noch lange nicht. Es stellt sich heraus, dass die Möbelrollen viel zu
klein sind und sich bestenfalls für Fliesen und Teppichboden eignen. Die
angebrachten Verschlüsse sind ebenfalls tüntelig und unterdimensioniert.
Also ordentliche Rollen untergeschraubt und Gummiverschlüsse angebracht, die sonst bei
Ralleyfahrern die Motorklappe unten halten.
In dieser Ausführung habe ich bisher lediglich vor einem Bodenbelag
kapitulieren müssen: Es war das Kopfsteinpflaster auf Burg
Breuberg.
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Fettich? Jau! Fettich! |