Ein preiswertes Drum Pad
aus Dichtungs- und Schlauchgummi.


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Drum Pad selber zu machen. Die einfachste (und beste!) Methode ist es sicherlich, ein Stück Silikonkautschuk von passender Härte zurechtzuschneiden und zu benutzen. Leider ist dieses Material nur schwer zu bekommen und, da es auch im medizinischen Bereich eingesetzt wird, alles andere als preiswert. Moosgummi, auf ein Holzbrettchen geklebt, stellt ebenfalls eine gängige Variante dar, ist aber nicht sehr dauerhaft. 

Leicht zu bekommen und preiswert obendrein ist Dichtungsgummi, das es auch als Plattenware gibt. Leider ist es aber mit der handelsüblichen Härte von 65-70° Shore etwas zu hart für unsere Bedürfnisse. Nach umfangreichen Versuchen möchte ich ein Sandwich aus Gummi-Dichtungsplatte und LKW-Schlauchgummi vorstellen, das sowohl vom Ergebnis als auch vom Preis überzeugen kann.

 

Material:
1) Gummi-Dichtungsplatte, 4 mm, ohne Einlage (Baumarkt).
     Chem. Bezeichnung: Natur-Styrolbutadienkautschuk; 
     Qual.: NR/SBR, ca. 65-70° Shore; Lieferbare Stärken: 0,5-50mm; Dichte: 1,45

2) LKW-Schlauchgummi (Abfall Reifenfirma)

 

Mit dem Teppichmesser werden zwei passende Stücke des Dichtungsgummis, mit der Schere ein entsprechendes Stück Schlauchgummi zugeschnitten. Wer über ein entsprechend großes Locheisen verfügt kann das Pad natürlich auch stanzen... (Geht nicht? Gibt's nicht! ;-) 

Das weiche Schlauchgummi soll nun zwischen die festen Dichtungsgummis geklebt werden. Zunächst werden die zu klebenden Flächen mit Schmirgelpapier aufgeraut, dann die Flächen der ersten Klebung (Dichtung - Schlauch) mit Pattex Kraftkleber bestrichen (Ein  Zahnspachtel, den man auch schnell mithilfe eines Locheisens oder einer Zickzack-Schere aus einem Streifen Pappe selber machen, spart hier Zeit und Kleber...) Wenn sich der Kleber nach dem Ablüften leicht trocken anfühlt entweder mutig die beiden Klebeflächen aufeinander bringen oder vorsichtig auf die untere Lage einige Leisten legen, dann die obere Lage auf den Leisten ausrichten und durch Entfernen der Leisten schrittweise kleben. Anschließend mit dem Gummihammer kräftig die härtere Gummiseite bearbeiten: Wichtig für die Qualität der Klebung ist bei diesem Kleber nicht die Dauer des applizierten Druckes, sondern der maximal erreichte Druck. Da mit einem Gummihammer auf Gummi kaum ein Schaden anzurichten ist, kann hier also frisch zugelangt werden. Nun wird die zweite Klebung (Schlauch - Dichtung) in gleicher Manier durchgeführt.

Die Ränder können nun mit dem Teppichmesser versäubert werden, wer über einen Bandschleifer verfügt kann auch diesen benutzen. Das Gummi sollte dann aber nur kurzen Kontakt mit dem Schleifband haben, da die Reibungshitze die Klebung wieder aufheben könnte. Am besten ist es, die Klebung über Nacht auskristallisieren zu lassen und erst dann zu schleifen. Nebenbei bemerkt: Wenn man keine Absaugung hat verursacht das Schleifen in der Werkstatt eine herrliche Schweinerei! ;-)

Als Resultat unserer Bemühungen haben wir ein grundsolides, allerdings ein wenig zu hartes Drum Pad zum Preis von ca. 2,- € vor uns liegen. Als Provisorium für einen Workshop ist es allemal ausreichend, aber es ist durchaus auch für den dauerhaften Gebrauch geeignet.

Wer das Pad zum Üben lieber auf die Knie legt, sollte ein Speckbrett oder ähnliches unterlegen.

Viel Spaß beim Üben!