Schalldämmung

         Ein Überblick


Im Forum der Bagpipe Association of Germany stellte ich im Februar 2004 folgende Frage:

"Wir proben in einer Montagehalle, die akustisch sehr aktiv ist. Die Wände sind nackt bis auf die Werkzeuge, die daran hängen. Einige Hebebühnen, manchmal auch einige Fahrzeuge füllen die eine Hälfte der Halle, die andere Hälfte steht zu unserer Verfügung. Niemand stört sich an dem Lärm, den wir machen: Wir befinden uns in einem Industriegebiet. Die Schalldämmung nach außen ist also völlig unwichtig. Wichtig ist die Dämmung nach innen, und die muss natürlich feuerfest etc. sein und sollte nach Möglichkeit fest installiert werden können. Hat jemand eine Idee, wie man das preisgünstig realisieren kann?"

Ich bekam fünf Antworten, darunter einige Emails, die ich als Zusammenfassung ins Forum stellte:

"... Daher an dieser Stelle eine Zusammenfassung der Antworten, die ich auf meine Frage zur Schalldämmung eines akustisch aktiven Raumes bekam:

Im Forum wurden drei Varianten vorgeschlagen, wobei die mit den Eierkartons sich wegen der Feuergefahr primär disqualifizierte. Die beiden anderen Varianten basieren auf dem Prinzip der Schallbrechung durch Abhängen von Holz-/Blechplatten bzw. feuerfestem Stoff von der Decke.

Per Email erreichten mich zwei weitere Vorschläge, jeweils von Profis auf dem jeweiligen Gebiet. Der eine, ein ehemaliger Lichttechniker, berichtete, er habe mit folgender Methode die ödesten Hallen auch zur Zufriedenheit der Tontechniker hergerichtet: Sog. "Segel", Stoffbahnen von z.B. 150x500 cm werden an den Schmalseiten so umgenäht, dass ca. 10 cm längere Rohre (48 mm Alu, 20-30 mm Eisen...) durchgeführt werden können. Das eine Rohr dient nun zur Aufhängung, das andere als Ballast, damit die Bahn gut hängt. Aufhängung nie parallel zur Wand, sondern immer im Winkel größer als 45 Grad. Bezugsquellen: www.stoffhaus-kepper.de bietet flammenhemmend präparierte Stoffe, www.gerriets.de neben entsprechend imprägnierten Stoffen auch die Imprägnierflüssigkeit.

Auf völlig anderem Prinzip beruht der letzte Vorschlag: Feuerhemmendes Styropor, d.h. Styropor, dem bei der Polymerisation Flammschutzmittel beigefügt wurden (Merke: Es gibt kein feuerfestes Styropor!). Das Material wird im Baustoffhandel zur Wärme- und Trittschalldämmung angeboten, ist aber - in 4-5 cm Schichtdicke - auch zur Schalldämmung geeignet und lässt sich leicht verarbeiten: Es reicht, die Oberfläche 5 mm einzuritzen, dann kann gebrochen werden. Das Material kann mit entsprechendem Kleber problemlos verklebt werden. Die Oberfläche, und damit die schalldämmende Wirkung, kann durch aufgeklebtes strukturiertes Styropor (Deko..., ca. 1 cm stark) vergrößert werden. Der Autor warnt nachdrücklich vor der Verwendung von Verpackungsmaterial (leicht entflammbar!) und weist auf die Möglichkeit hin, Ausschussware ab Werk (Internet: Styropor Produktion Aufschäumung) bzw. ein relativ neues Material ("Graues Styropor", das bei gleichem Inhalt den Kaufgewohnheiten der Verbraucher offensichtlich nicht entspricht und daher schlecht abzusetzen ist...) im Baumarkt zu reduziertem Preis zu beziehen.

Mit der o.a. Imprägnierflüssigkeit getränkte Eierkartons könnten, entsprechende Tests vorausgesetzt, auch wieder in die Überlegungen einbezogen werden: Effektiv sind sie, ohne Frage...

Abschließend noch dies: Jedem Pipe Band-Mitglied sei die Lektüre des Artikels "Was hast du gesagt? Dudelsack und Gehörschutz" von James R. Bousquet empfohlen. Vielleicht bringt man ja auch einmal einen Ausdruck mit zur Probe... ;-)

Tüskes!   Hubert"

Und dann gibt es da noch...

... das "Büro für Schalltechnik": Hier kann man sich über verschiedene Schalldämmungsverfahren beraten lassen und die für den konkreten Bedarf erforderlichen Materialien, z.B. spezielle Schaumstoffe, auch in kleinen Mengen ordern. (Schwein gehabt: Beinahe hätte ich am Ende der Recherche die ersten Resultate vergessen... ;-)